Keine Berufung auf Stundensätze eines Steuerberaters beim familienrechtlichen Auskunftsanspruch

Bei der Bemessung der Beschwer des zur Auskunft Verpflichteten ist regelmäßig davon auszugehen, dass die hierfür erforderlichen Tätigkeiten in der Freizeit erbracht werden können.

Der Auskunftspflichtige, der in Abweichung hiervon behauptet, dass ihm dies nicht möglich sei, hat die Gründe hierfür im Einzelnen darzulegen und glaubhaft zu machen.

Erfordert die Auskunftserteilung die Erstellung einer Steuererklärung, so ist für die Ermittlung der Beschwer grundsätzlich nicht auf die Kosten eines Steuerberaters abzustellen. Denn die auf einer besonderen familienrechtlichen Beziehung beruhende Auskunftspflicht ist persönlicher Natur und die Erfüllung mit berufstypischen Leistungen, z.B. eines Steuerberaters gegenüber Dritten, nicht vergleichbar.
 
Bundesgerichtshof, Urteil BGH XII ZB 317 14 vom 11.03.2015
Normen: BGB § 1605; FamFG § 61 Abs. 1
[bns]